====== Telefunken Langwellen / Mittelwellen - Verkehrsempfänger E 108 Lw/* ====== Hergestellt von [[Telefunken|Telefunken AG, Ulm]]. Parallel zum schwergewichtigen Kurzwellenempfänger [[E104]] hatte Telefunken den VLF-Empfänger E 108 Lw im Angebot. {{:images:telefunken-e108.jpg?600|Telefunken E 108 Lw}} ===== Technische Daten ===== * [[Prinzip]]: [[Doppelsuperhet]], [[ZF]] 1. ZF 80 resp. 320 kHz, 2. ZF 525 kHz * [[Betriebsarten]]: [[A1]] mit BFO, [[A3|AM (A3)]] * [[Frequenzbereich]]: LW, MW (10 - 1800 kHz) * [[Frequenzanzeige]]: Analoganzeige, max. 2 kHz * [[Frequenzspeicher]]: keine * [[Signalstärkeanzeige]]: [[S-Meter]] * [[Signalbearbeitung]]: * [[Ausstattung]]: * [[Empfindlichkeit]]: [[CW]] 0,3 - 0,5 μV / [[Selektivität]]: 0,2 / 1 / 3 / 9 kHz (-3 dB) ==== Stromversorgung ==== * [[Netzbetrieb]]: 110 - 240 V ==== Dimensionen ==== * 555 x 480 x 590 mm, Gewicht 75 kg ==== Zubehör ==== * BP102 SSB/ISB - Adapter * Tg Fs 127 Fernschreibkonverter ---- {{:images:telefunken-e108-front.jpg?600|Telefunken E 108 Lw}} ===== Bedienung ===== Der Telefunken E 108 ist ein in der Mitte der fünfziger Jahre entwickelter Längst- bis Mittelwellenempfänger, er deckt den Bereich von 10 - 1800 kHz in sechs Bändern ab; verwandt ist der E 108 mit dem Allwellenempfänger E 104. Das Gerät ist mit 555 x 480 x 590 mm und einem Gewicht von 75 kg ausgesprochen voluminös ausgefallen, dies dürfte der Grund sein, dass etliche E 108 "aus dem Weg geräumt " worden sind. Versorgt wird der Empfänger mit Wechselspannungen zwischen 110 und 240 V. Das oberste Drittel der **Frontplatte** nimmt die Linearskala ein.\\ Im linken unteren Frontplattenquadranten finden sich in drei Reihen die Bedien- elemente: zuoberst der Einstellknopf für den BFO mit +/- 3 kHz Regelbereich, der Schalter für den Eichmarkengeber und der Betriebsartenschalter. In der mittleren Reihe die Einstellung für den NF-Ausgangspegel und die Schwundregelungszeitkonstante und zuunterst der Bandbreitenschalter und die Regler für NF- und HF-Verstärkung. Neben den Kopfhörerbuchsen findet sich ein Schalter für ein NF-Filter ("Tonsieb").\\ Im rechten unteren Frontplattenquadranten findet sich oben das Messinstrument, welches zur Anzeige von Feldstärke und NF-Ausgangspegel umgeschaltet werden kann. Darunter sind der Hauptabstimmknopf (mit mechanisch schaltbarer 1:10 / 1:160 Untersetzung) und der Bereichsschalter, der mit einiger Kraft betätigt werden muss, angeordnet. Technisch arbeitet der Empfänger in den Bereichen 1, 4 und 5 mit einer ersten Zwischenfrequenz von 80 kHz und in den Bereichen 2, 3 und 6 von 320 kHz, die zweite Zwischenfrequenz liegt bei dem Doppelsuperempfänger gleich wie beim E 104 bei 525 kHz. Über die Schaltung gibt das ausgezeichnete Empfängerhandbuch Auskunft. Optional konnte der E 108 mit dem FSK-Demodulator Fs Tg 127 zum Funkfernschreib- Empfang eingesetzt werden und einen Fernschreiber ansteuern, der Zusatz BP 102 erlaubt den SSB-Empfang. ===== Technisches Prinzip ===== {{:images:telefunken-e108-block.jpg?600|Telefunken E 108 Lw}}\\ Nach zwei HF-Vorstufen (zwei [[EF85]]) erfolgt in der als Ringmischer arbeitenden Halbleiterdiode OA154Q die Mischung mit dem Signal des ersten Oszillators ([[EL84]]). Die erste Zwischenfrequenz von 80 kHz (im Bereich 1) und 320 kHz durchläuft ein sechskreisiges ZF-Filter, der Pegel wird daufhin in einer ZF-Stufe ([[EF85]]) verstärkt und dem zweiten Mischer zugeführt, hier ([[EF85]]) erfolgt die Umsetzung mit dem Signal des zweiten Oszillators (605 resp. 845 kHz) auf die Telefunken-typische zweite ZF von 525 kHz. Nach der Verstärkung in zwei ZF-Stufen (jeweils [[EF85]]), hier wird die Regelspannung entnommen und auch das Signal zur Steuerung zweier Empfänger im Diversity-Betrieb. Die zweite ZF wird nochmals verstärkt ([[ECC81]]) und in einer Germaniumdiode demoduliert, zum A1-Empfang wird hier das Signal des BFO zugeführt. Über einen zweistufigen NF-Vorverstärker wird das Signal der NF-Endstufe ([[EL84]]) zu geführt, es wird eine Ausgangsleistung von 2 Watt erreicht. ==== Bestückung ==== V1 ([[EF85]], 1. HF-Vorstufe); V2 ([[EF85]], 2. HF-Vorstufe); Halbleiterdiode OA154Q (Ringmischer); V3 ([[EL84]], Oszillator); V4 ([[EF85]], 1. ZF-Stufe); V5 ([[EF85]], 2. Mischstufe); V6 ([[ECC81]], 2. Oszillator); V7, V8 ([[EF85]], zwei ZF-Stufen); V9 ([[EF85]], Regelverstärker); V10 ([[ECC81]], Regelverstärker & Diversity-Schaltung); V11 ([[ECC81]], ZF-Verstärkung und BFO); Ge-Diode (Demodulation); V12 ([[ECC81]], NF-Vorstufe); V13 ([[EL84]], NF-Endstufe); V14 ([[ECC81]], Eichmarkengeber).\\ Gl (Netzgleichrichter), Stabilisator [[STV150/30]], Stabilisator [[STV85/10]]. ===== Technische Unterlagen ===== * {{ :manuals:telefunken-e108.pdf |Lang- und Mittelwellen-Verkehrsempfänger E 108 Lw, Telefunken}} * {{ :manuals:telefunken-e108-prospect.pdf |Langwellen / Mittelwellen-Verkehrsempfänger E 108 Lw, Telefunken, Prospekt}} ==== Entwicklung ==== {{gallery>:images?telefunken-e108*.jpg&0&80x80&lightbox&showtitle&titlesort}} ==== Weitere Informationen ==== * [[http://www.armyradio.wiki/doku.php?id=de:e-638|E-638 / Telefunken E108Lw auf www.armyradio.wiki]] * [[https://www.radiomuseum.org/r/telefunken_e108lw4e_108_lw.html|E-638 / Telefunken E108Lw auf der Website von www.radiomuseum.org]]