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Autophon AG, Solothurn

Autophon Logo Autophon war einer der bedeutenden Schweizer Hersteller von Heim- und militärisch eingesetzten Empfängern und entwickelte bis in die Siebzigerjahre mehrere in der Schweiz populäre Kurzwellenempfänger für den Armeeeinsatz.

Firmengeschichte

Die Autophon A.G., Solothurn, wurde als Spezialfabrik für automatische Telephonie 1922 gegründet. Massgeblich an der Gründung beteiligt war neben anderen Solothurner Industriellen Walter Hammer, der am 22. April 1893 in Bern geboren wurde. Er absolvierte seine Ausbildung am Technikum Burgdorf, dann bei der Firma Siemens in Berlin und der Schweizer Niederlassung in Zürich. Nach dem 1. Weltkrieg leitete Walter Hammer die Telephonabteilung der Firma Hasler in Bern und wechselte zur Autophon AG.

In der mit Solothurner Industriellen gegründeten Spezialfabrik für automatische Telephonie wurden zunächst Telephonapparate und automatische Vermittlungsanlagen entwickelt. Im Rahmen der Wirtschaftskrise 1931 begann Autophon mit der Produktion von Telephonrundspruchgeräten und ab 1932 von Radioempfängern.

Eine Herausforderung war für Autophon die Entwicklung des Allwellenempfängers RD-2679, von dem mit dem PW-Dial und Spuleneinschüben ähnlich dem HRO ausgestatteten Gerät wurde eine Kleinserie hergestellt. Aufgrund der damit gemachten Erfahrungen konnte Autophon mit dem Allwellenempfänger E39 der Schweizer Armee einen hervorragenden Empfänger liefern. Wenig später (1940/1) begann Autophon mit der Entwicklung des leichteren mit einer direkt ablesbaren Frequenzskala und einem Spulenrevolver ausgestatteten Allwellenempfängers E52, der als E44 und dem darauf basierenden Überwachungsempfänger E45 bei der Schweizer Armee verbreitet im Einsatz war.

Als letzte in der Schweiz entwickelte durchstimmbare Überwachungs- und Betriebsempfänger brachte Autophon das Kurzwellengerät E-627 und den VHF-Empfänger E-628 heraus und hatte damit grossen Erfolg.

Eine legendäre Entwicklung von Autophon war auch das gelbe Lawinensuchgerät Barryvox VS 68, das Autophon im Auftrag der Schweizer Armee entwickelt und 1968 eingeführt hat, es wurde bis 1994 produziert.

Nach 1952 expandierte Autophon ins Ausland, ab 1967 war Autophon mit Produktionszentren in Frankreich, Belgien, Italien und Deutschland präsent. Die Entwicklung von Schweizer Fensehgeräten wurde in den Sechzigerjahren eingestellt und dieses Kapitel geschlossen.

1982 erwarb Autophon eine Beteiligung an der Apparatefabrik Gfeller AG in Flamatt, 1984 vereinigte Autophon sich mit der Gfeller AG zur Autophon Holding AG. 1987 entstand durch Zusammenschluss der Autophon Holding AG (mit 6'000 Beschäftigten, 800 Mio. Fr. Umsatz im Jahre 1986), der Hasler Holding AG (6'800 Beschäftigte, 880 Mio. Fr. Umsatz im Jahre 1986) und der Zellweger Telecommunications AG (850 Beschäftigte, 195 Mio. Fr. Umsatz im Jahre 1986) die heute noch in der Telekommunikationstechnologie aktive ascom.

Weitere Informationen

  • Nachrichtenmittel für die Schweizer Armee, W. Stricker, Solothurn, Autophon Bulletin 13/14 (1972)
  • Autophon A.-G. Solothurn (Schweiz), Solothurn Vogt-Schild Verlag; Monographie zur Firmengeschichte
de/autophon.txt · Zuletzt geändert: 2018/08/24 22:45 von mb