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Murphy B40 C

Murphy B40 C, Admiralty Pattern 571403 / 57140C; hergestellt von Murphy Radio, Welwyn Garden City, Hertfordsh., England.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte Murphy einen Kurzwellenempfänger, der vor allem von der Britischen Marine als Nachfolger / Ersatz für den B28 eingesetzt wurde.
Das ab 1946 entwickelte Gerät mit seinem etwas eigenwilligen Design, die Abstimmskala mit seinen je nach Wellenband beleuchteten übereinanderliegenden fünf Skalen ähnelt einem Treppenhaus englischer Villen der dreissiger Jahre oder einem Leuchtturm, wird auch als „Lighthouse“ bezeichnet und ist ein typischer Boatanchor - ein schweres militärisch eingesetztes Empfangsgerät.

Murphy B40 C

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • 330 x 483 x 406 mm, Gewicht 46 kg

Zubehör


Murphy B40 C

Bedienung

Die Form des schweren Geräts ist mit seinem Hochformat speziell, der Empfänger ist etwas schmäler als die üblichen 19 Zoll. Zwei kräftige Schrauben halten Frontplatte und Chassis im schweren Metallgehäuse. Der Netzeingang ist mit einer zweipoligen für englische Geräte typischen Netzbuchse mit Schraub - Arretierung nach vorn ausgeführt.

Die Antenneneingänge (ebenfalls in einer ausgefallenen Norm), 600 Ohm Leitungsausgang und der Schalter dafür (falls kein externer LS angeschlossen ist, muss der Schalter nach vorn zur Frontklappe gekippt sein!), ein IF - Ausgang und ein per Schraubendreher bedienbarer Dimmer für die Skalenbeleuchtung, finden sich etwas eingelassen an der hinteren oberen Gerätekante.

Die Frontplatte gliedert sich in die vorgewölbte Skalensäule mit zwei Paneln mit Bedienelementen zur Linken und zur Rechten.

Links oben sitzt hinter einem Lautsprechergrill (besser gesagt mehreren Durchbrüchen und der kräftigen Frontplatte, darunter der Schalter für die automatische Verstärkungsregelung AGC und der Regler sowie Schalter für den Störbegrenzer. Darunter folgt der Schalter für die ZF-Filter, der Betriebsartenschalter, der Lautstärke (AF Gain) - Regler ist der kleine Drehknopf gleich daneben. An Betriebsarten findet sich CAL (Eichmarkengeber zur Kalibrierung der Skala, die Mechanik zur Verschiebung der Skala findet sich hinter der aufgeklappten Abdeckung zuoberst an der Skalensäule), R/T zum normalen Empfang, in Stellung TUNE kann mittels eines Interferenztones genau auf einen Träger abgeglichen werden, die Stellungen HIGH und LOW dienen zum CW-Empfang mit zwei verschiedenen Tonhöhen. Unter dem Betriebsartenschalter dann die Kippschalter für den Lautsprecher und Hauptschalter sowie das Netzeingangskabel, bei manchen Geräten mit Bordspannungszuführung von hinten ist der Netzeingang mit einer Blende abgedeckt.

Murphy B40 C In der Mitte findet sich die Säulen - ähnliche Skala, die Frequenzen werden auf der pro Bandabschnitt zweimal um die Achse rotierenden Trommel abgelesen, das momentan aktive Band ist beleuchtet, was dem Empfänger den Spitznamen „Leuchtturm“ einbrachte. Hinter der Klappe zuoberst findet sich die Riffelschraube zur Skalenkorrektur, anhand der Signale des Eichmarkengebers kann die Skala in Stellung CAL auf die mit + bezeichneten Eichpunkte verschoben werden.

Unter den Skalen eine kleine Logskala zum Wiederfinden bekannter Stationen und darunter der grosse griffige Abstimmknopf, die Skalenblockierung daneben gleicht schon fast einem Sportwagen - Schaltknüppel. Im rechten Panel zuoberst eine Klappe mit einem roten X, welches bei eingeschaltetem Fixfrequenzbetrieb rot aufleuchtet. Zum Festfrequenzbetrieb können passende Steckquarze (Empfangsfrequenz - 500 kHz) eingesteckt werden. Der Regler Anti - Cross - Modulation verändert die Gittervorspannung der ersten HF-Verstärkungsstufe, er steht in der Regel am rechten Anschlag, darunter der Bandschalter mit einem kleinen Sichtfenster und zuunterst der HF-Verstärkungsregler (RF Gain) und die Kopfhörerbuchsen.

Murphy B40 C Die Anordnung der Bedienungselemente dieses vom Aspekt her einmalig charakteristischen Empfängers ist - gelinde gesagt - gewöhnungsbedürftig. Zum Betrieb wird links unten mit MAINS das Gerät eingeschaltet, der Lautsprecher LS sollte ebenfalls mit ON aktiviert sein. Betriebsartenschalter auf R/T, zunächst einmal das breite 8 kHZ BANDWIDTH Filter gewählt, mit dem Bandschalter auf 3 und dann kann die Stationssuche im 49 m - Band oberhalb er 6 MHz-Marke losgehen. Der Anti-Crossmod und der RF-Gain Regler sollten im Uhrzeigersinn auf dem rechten Anschlag stehen und die Lautstärke wird nun mit dem kleinen Knöpfchen AF Gain (rechts, zwischen Betriebsart und Bandbreitenschalter - ich hätte von der Grösse her eher vermutet, der reguliere nur den Pegel des Line out - Ausgangs) eingestellt.

Empfangsmässig liegt der Einfachsuper mit seiner Zwischenfrequenz von 500 kHz nach meinem Empfinden in der Mittelklasse, aufgrund des Konzepts muss mit dem Empfang von Spiegelfrequenzen in Form unerwünschter „Geistersignale“ gerechnet werden, die Empfindlichkeit ist gut ausreichend zum Empfang der internationalen Dienste und auch einiger Amateure in CW. Aufgrund des nicht linearen Frequenzgangs ist die Suche nach einer bestimmten Station auf einer bekannten Frequenz vor allem in den höheren Bändern schwierig. Der Empfänger ist sehr solide gebaut und bleibt bei arretiertem Abstimmknopf recht stabil, obwohl der FSK (RTTY) - Empfang zumindest mit der Version D vorgesehen war, habe ich mich nicht mit dem Betrieb an einem Konverter versucht - dass das Signal nicht davonläuft, vertraue ich lieber auf einen PLL-kontrollierten Empfänger.

Der Murphy B40 ist vor allem auf dem „Continent“ ein nicht häufig anzutreffender sehr charakteristischer Boatanchor, der zum Kurzwellenempfang als Zweitgerät gut einsetzbar ist, heutzutage aber doch eindeutig ein Sammlergerät. Jedenfalls möchte ich es nicht auf einer Reise mit mir führen, es sei denn, eingebaut in den Funkraum eines entsprechenden „Schlachtschiffs“.

Technisches Prinzip

Murphy B40 C Einfachsuper.

Bestückung

Das Gerät ist röhrenbestückt.

Technische Unterlagen

Entwicklung

Weitere Informationen

de/b40c.txt · Zuletzt geändert: 2020/01/09 09:59 von mb