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de:e104

Telefunken Kurzwellen - Verkehrsempfänger E 104 Kw/*

Hergestellt von Telefunken AG, Ulm.

Ein in der Schweiz selten anzutreffendes Gerät ist der Telefunken E 104, ein schwergewichtiger und grossvolumiger vor allem im Seefunk und für kommerzielle Funkverbindungen eingesetzter Empfänger.

Varianten

  • E 104 Kw/4: 17 Bereiche
  • E 104 Kw/8: 18 Bereiche, Quarzfilter
  • E 104 Kw/10: 18 Bereiche, Quarzfilter

Telefunken E 104

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • 555 x 480 x 590 mm, Gewicht 86 kg

Zubehör

  • Fs Tg 127 FSK-Demodulator
  • BP 102 SSB-Demodulator

Bedienung

Der E 104 wurde von der Mitte der fünfziger bis in die sechziger Jahre in zahlreichen Varianten gefertigt und im Seefunk und für point-to-point - (Presse- / Wetterfunk) - Verbindungen eingesetzt; da das Gerät auch nach Frankreich exportiert wurde, tauchen gelegentlich Geräte mit französisch beschrifteter Frontplatte auf. Verwandt mit dem Allwellenempfänger E104 ist der Längst- bis Mittelwellenempfänger E108.

Zum Leidwesen für den Sammler benötigt das Gerät mit 555 x 480 x 590 mm einen enormen Platz auf dem Stationstisch, dieser muss auch stabil gebaut sein, um unter dem Gewicht der Rackversion von 70 kg nicht zusammenzubrechen, das Gerät im Tischgehäuse mit seinen 86 kg kann ich bereits nicht mehr alleine heben… Versorgt wird der Empfänger mit Wechselspannungen zwischen 110 und 240 V und nimmt mit seinen 24 Röhren und zwei Stabilisatoren 130 W auf.

Das oberste Drittel der Frontplatte nimmt die Linearskala ein, beim Drehen des Bandschalters wird die Skala nach oben und nach unten gedreht, in den höheren Frequenzbereichen verschieben sich lediglich die MHz-Bezeichnungen hinter kleinen Sichtfenstern.

Im linken unteren Frontplattenquadranten finden sich in drei Reihen die Bedienelemente: zuoberst der Einstellknopf für den BFO mit +/- 3 kHz Regelbereich, der Schalter für den Eichmarkengeber und der Betriebsartenschalter. In der mittleren Reihe die Einstellung für den NF-Ausgangspegel und die Schwundregelungszeitkonstante und zuunterst der Bandbreitenschalter und die Regler für NF- und HF-Verstärkung.

Im rechten unteren Frontplattenquadranten finden sich oben oben zwei Messinstrumente, das linke kann auch zur Kontrolle der Betriebsspannungen verschiedener Röhren, die mit dem Schalter zwischen den Instrumenten gewählt werden, geschaltet werden. Das rechte unterstützt mit der Mittenanzeige die Abstimmung von FM-Sendern. Darunter sind der Hauptabstimmknopf (mit 1:10 Untersetzung) und der Bereichsschalter, der mit einiger Kraft betätigt werden muss, angeordnet.

Technisch arbeitet der Empfänger in den Bereichen unter 5,9 MHz als Einfachsuper mit einer Zwischenfrequenz von 525 kHz, in den höheren Frequenzbereichen wird je nach Bereich auf eine erste Zwischenfrequenz von 1,1-2,2 MHz, 1,9-4,1 oder 3,9-6,1 MHz und dann auf die zweite ZF von 525 kHz umgesetzt.
Nach Durchlaufen der ZF-Filterband wird das Signal nach Verstärkung dem AM- und ZF-Demodulator zugeführt, zum Empfang von CW- und SSB-Stationen kann ein BFO zugeschaltet werden.
Optional konnte der E 104 mit dem FSK-Demodulator Fs Tg 127 zum Funkfernschreib- Empfang eingesetzt werden und einen Fernschreiber ansteuern, der Zusatz BP 102 erlaubt den SSB-Empfang.

Der Telefunken E-104 ist ein klassisches Sammlergerät, das Aufgrund seiner Dimensionen wohl nicht den Weg in allzu viele Amateurfunkshacks gefunden hat, es erlaubt einen mit dem EK-07 oder einem R-390 vergleichbaren AM-Empfang, SSB-Empfang nur mit Abstrichen, die Ablesegenauigkeit war seinerzeit hervorragend, kann aber heute mit den Empfängern mit PLL-Synthese bei weitem nicht mehr mithalten.

Technisches Prinzip

Telefunken E 104
Das vom Antenneneingang herkommende HF-Signal gelangt nach einer Schutzglimmlampe in die erste HF-Verstärkerstufe (V7: EF85) und nach einem zweikreisigen Bandfilter auf den Mischer (V8: ECC81). Hier wird mit der Oszillatorfrequenz (V6: EF80), welche aus einem von 15 schaltbaren Quarzen abgeleitet wird, auf die erste Zwischenfrequenz umgesetzt, diese liegt in den Bereichen 4 - 9 (5950 - 12050 kHz) zwischen 1,1 und 2,1 MHz und in den Bereichen 10 - 19 (11900 - 30100 kHz) im Bereich von 1,9 - 4,1 MHz. In den Bereichen 1 - 3 (1100 - 6100 kHz) arbeitet die Eingangsstufe ohne eingeschalteten Oszillator als Geradeaus - Stufe.

Im Modul ZF1 durchläuft das Signal eine Verstärkerstufe (V9: EF85), diese ZF-Verstärkerstufe ist durchstimmbar, die Frequenzbereiche entsprechen den Frequenzbereichen der Bänder 1 - 3, bei denen der erste Oszillator ausgeschaltet ist und der Empfänger als Einfachsuperhet wirkt. Ein zweiter ebenfalls durchstimmbarer Oszillator (V4: EF80) schwingt 525 kHz oberhalb der eingestellten ersten ZF, eine Frequenzabstimmung erfolgt im Gleichlauf mit den Kreisen in der Eingangsstufe und dem Modul ZF1, der Oszillator ist als frequenzbestimmendes Element temperaturkompensiert.
Durch Mischung in der Röhren V10 (ECC81) im Eingang des Moduls ZF2-A entsteht die Zwischenfrequenz von 525 kHz, diese wird in drei ZF-Stufen (V11-13, je EF85) verstärkt, die Quarz- respektive Spulenfilter sind jweils dazwischengeschaltet.
Im Modul ZF2-B erfolgt nach einer Verstärkerstufe (V14: EF85) die Demodulation mittels einer Diode (V20: EAA91) im AM-Betrieb, ZF-Signale gelangen über eine zweistufige Begrenzerstufe (V16,17 je EF80) in den Diskriminator (V22: EAA91). Der Empfänger arbeitet mit zwei Regelspannungen, von denen nur die Regelspannung 2 auch auf die Vor- und erste ZF-Stufe wirkt.
Im letzten Modul wird der Überlagerungsoszillator (V5: ECH81) zum Empfang von A1 / CW-Sendungen zugeschaltet, er schwingt zwischen 522 - 528 kHz was einen Tonbereich des CW-Tons von +/- 3 kHz ergibt. Nach einer zweistufigen NF-Vorverstärkung im NF-Leitungsverstärker (V2, V18: ECC81) gelangt die NF auf den Pegelausgang oder auf die Endstufe, in der eine EL84 (V19) als Ausgangsröhre wirkt.

Röhrenbestückung

V1 (ECC81, Limiter); V2 (ECC81, NF-Vorstufe); V3 (EF80, Eichoszillator); V4 (EF80, Oszillator); V5 (ECH81, BFO); V6 (EF80, Quarzoszillator 1. Mischer); V7 (EF85, HF-Vorstufe); V8 (ECC81, 1.Mischstufe); V9 (EF85, ZF-Verstärkung); V10 (ECC81, 2.Mischstufe, ZF 525 kHz); V11 - V14 (vier EF85, ZF-Verstärkung); V15 (EF80, Regelverstärker); V16 / V17 (zwei EF80, FM-Limiter); V18 (ECC81, NF-zwischenverstärker); V19 (EL84, NF-Endstufe).

Technische Unterlagen

Entwicklung

Weitere Informationen

de/e104.txt · Zuletzt geändert: 2018/10/05 21:40 von mb