Inhaltsverzeichnis
Drake Reserve Receiver RR - 1
Hergestellt von R. L. Drake.
Auch vertrieben als Debeg 7220, Hagenuk EE421, SAIT MR1541, ITT Mackay Marine 3022A or CRM 3702.
Zum Einsatz im Marinefunkbereich war bei Drake ab 1973 eine auf dem SPR-4 basierende Profi-Version des beliebten Empfängers erhältlich.
Der Drake RR-1 war als 19 Zoll-Einschubgerät oder im Tischgehäuse verfügbar und deckte die Seefunkbereiche ab, hatte somit keinen durchgehenden Frequenzgang. Ein durchgehender Empfang ist wie bei den R-4B / R-4C mit dem Frequenzsynthesizer FS-4 möglich, diese Technik war im Seefunkempfänger RR-2 integriert.
Technische Daten
- Frequenzbereich: LW (150-535 kHz), KW (1.5-4, 4-4.5, 6-6.5, 8-9, 12-13.5, 16-17.5, 22-23, 25-26 MHz, 4 weitere 500 kHz - Bereiche optional); durchgehend mit FS-4
- Frequenzanzeige: lineare Analoganzeige, 1 kHz
- Frequenzspeicher: keine
- Empfindlichkeit: AM (A3) < 5 μV, SSB < 1 μV / Selektivität: AM 4,8/10 kHz, SSB (A1-broad) 2,4/7,2 kHz, CW (A1-narrow) 0,4/2,7 kHz (-6/-60 dB)
Stromversorgung
- Netzbetrieb: 110, 220 V
Dimensionen
- 510 x 210 x 300 mm, Gewicht kg
Zubehör
Bedienung
Mit dem SPR-4 brachte Drake anfangs der 70er Jahre einen Kommunikationsempfänger auf den Markt, der die Herzen vieler Kurzwellenhörer höher schlagen liess, er deckte mit bequarzten 500 kHz-Bereichen die gebräuchlichsten Rundfunkbänder ab.
Als professionelle Version RR-1 war der Empfänger auf Schiffen resp. Küstenfunkstellen in Betrieb, zu diesem Einsatz war er mit den Seefunkfrequenzbereichen bequarzt. In vier leere Quarzslots könnnen Zusatzbereiche bequarzt werden, alternativ kann mit dem Oszillator FS-4 durchgehender Empfang ermöglicht werden.
Der Drake RR-1, den ich von DL1SDQ übernehmen konnte, wurde von DEBEG als DEBEG 7220 mit deutsch beschrifteter Frontplatte ausgeliefert und misst mit dem grauen Stahlblech-Tischgehäuse 51 x 21 x 30 cm (bxhxt). In der linken Hälfte der Frontplatte finden sich die Bedienelemente in der Anordnung, wie sie vom SPR-4 her vertraut sind, rechts finden sich der interne Lautsprecher und einige Seefunk-spezifische Bedienelemente.
Unter dem linken Anzeigefenster des korrekt in S-Stufen geeichten S-Meters liegt links unten der Bereichswählschalter, rechts etwas oberhalb davon der Regler des Preselektors mit dem Drake-typischen über ein Getriebe untersetzten kleinen Zeiger und weiter rechts unten der kombinierte Haupt-Schalter / Lautstärkeregler. Er ist als Doppelpoti ausgeführt, der äussere Ring mit einem kleinen Hebel betätigt die HF-Verstärkung, den RF-Gain.
Unter dem mittleren Anzeigefenster befindet sich der Bandsegmentschalter, im Skalenfenster wird das Bandsegment angezeigt und die Einstellung des Bandbereichsschalters und die optimale Preselektorstellung vorgeschlagen. Diese Einstellungen müssen beim Drake im Gegensatz beispielweise zu Collins - Geräten manuell erfolgen.
Im grossen Skalenfenster in der Mitte werden auf zwei gekoppelt laufenden Plexiglasscheiben die kHz-Stellen der Empfangsfrequenz angezeigt. Auch wenn die Bedienelemente bei den Drake-Empfängern teils etwas unstrukturiert auf der Frontplatte verteilt erscheinen, bildet der griffige Hauptabstimmknopf das Zentrum der Frontplatte. Links unterhalb des Abstimmknopfes findet sich der Betriebsartenschalter, der beim DEBEG-Gerät mit A2/A3 (AM), A1 (CW-N), A1 (CW-B)/LSB und USB bezeichnet ist. Rechts unterhalb des Abstimmknopfes liegt der Schalter für die zahlreichen „Goodies“ des Empfängers, der grosse innere Knopf schaltet und bedient das Notchfilter, mit dem eine Störfrequenz gezielt auf Hochfrequenzebene ausgeblendet werden kann. Der kleine Schalter auf der äusseren Achse bedient den Eichmarkengeber CAL und den Störaustaster / Noise Blanker.
Rechts davon in einer horizontalen Reihe die Seefunk-spezifischen Bedienelemente. Zuoberst der Schalter für den Gerätelautsprecher, darunter ein 20 dB-Abschwächer. Mit dem Betriebsspannungsschalter kann von Netz- auf 24V-Gleichstrombetrieb um- geschaltet werden, mit dem darunter liegenden AGC-Schalter wird von automatischer auf manuelle Regelung der HF-Verstärkung umgeschaltet.
Ganz rechts oben liegt der nach vorne abstrahlende Lautsprecher, der Gerätelautsprecher der SPR-4 strahlt in der Gerätewand nach der Seite ab. Unter dem Lautsprecher sind die von der Front her zugänglichen Netz- und Gleichspannungssicherungen angeordnet.
An der Geräterückseite liegen nur der Antenneneingang, dazu ein Muting-Anschluss, der den Empfänger bei Sendebetrieb vor übermässigen HF-Eingangsspannungen von einem im unmittelbarer Nähe betriebenen Sender schützt.
Im praktischen Betrieb ist der RR-1 Drake typisch zu bedienen. Nach dem Einschalten mit dem AF-Gain wir ein Rauschen hörbar. Zum Rundfunkempfang sollte der Betriebsartenschalter auf A3 (AM) stehen. Nun wird mit dem Bandsegmentschalter das entsprechende 500 kHz-Segment gewählt, beispielsweise 12 (MHz). Mit der Hauptabstimmung wird auf 95 kHz resp. 5 Teilstriche unter die 100 kHz-Marke abgestimmt. Entsprechend der Angaben im Bandsegmentschalter wird der Bandbereich F eingestellt und der Preselektor entsprechend dem Vorschlag auf die Position zwischen 6 und 7 gebracht, mit etwas Suchen findet sich nun die Stelle, an der das Rauschen stärker wird und die BBC London mit vollem S-Meterausschlag hörbar wird. Nach Umschalten auf A1 LSB resp. USB kann auf Zero Beat resp. bis zum Verschwinden des Pfeiftons nachgestimmt und im ECSS-Betrieb isoliert das obere oder untere Seitenband des Rundfunksenders gehört werden.
Das Empfangsverhalten entspricht dem des SPR-4, der Empfänger zeichnet sich durch eine hohe Empfindlichkeit und dank der Vorselektion - die allerdings durch die Bedienung von Bandbereichsschalter und Preselektor erkauft werden muss - ein gute Grossignalverhalten.
Technisches Prinzip
Doppelsuper, quarzkontrollierte 500 kHz-Bereiche mit in diesem Bereich linear laufendem VFO.
Bestückung
Das Gerät ist halbleiterbestückt.