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de:satellit_600

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Grundig Satellit 600

Hergestellt von Grundig, Fürth.

Als letzter grossformatiger Kurzwellenempfänger in der Grundig Satellit - Reihe wurde der Grundig Satellit 600 im Jahre 1983 vorgestellt, er nimmt einen Zwischenstufe zwischen den alten grossen Radios in Analogtechnik und den Reise-Kurzwellenempfängern mit digitalem Innenleben ein. Der Nachfolger Satellit 650 wurde kosmetisch überarbeitet und erfuhr nur minime Veränderungen an den Bedienelementen mit Hinzufügen eines abschaltbaren Anschlusses für eine Langwellen- Peilantenne auf der Frontplatte, so dass auch dieser Empfänger die Seefunkzulassung erhielt. Zum Abschluss der Serie grossformatiger Kurzwellenempfänger brachte Grundig den Satellit 650 in einer auf 1000 Stück limitierten Final Edition mit speziellem Schriftzug und Seriennummer auf der Frontplatte und speziellem Zubehör heraus.

Grundig Satellit 600

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • 505 x 245 x 205 mm, Gewicht 8,5 kg

Zubehör

Grundig Satellit 600

Bedienung

Das Gehäuse des in Schwarz gehaltenen Empfängers ist querformatig, mit 50,5 x 24,5 x 20,5 cm und 8,5 kg Gewicht gehört auch der Satellit 600 zu den voluminösen Empfängern aus dem Hause Grundig, den Satellit 650 gab es in einer grauen Gehäusefarbe mit farbigen Tastenfeldern und in einer schwarzgrau- metallic Version.

Auf der Frontplatte findet sich links der Lautsprechergrill, hinter dem wie bei den letzten Grundig Satellit-Empfängern zwei Lautsprecher ihren Dienst versehen. Die Skala rechts oben imponiert auf den ersten Blick als Senderskala, entspricht aber de facto nur der rudimentär geeichten Skala des motorisch angetrieben Preselektors, die Frequenz wird im grossen hintergrundbeleuchteten LCD- Feld links darunter angezeigt, alternativ erscheint dort die Zeitangabe der eingebauten Quartzuhr. Gleich daneben liegt das grosse mit der lediglich Grundig- üblichen Zehnereinteilung versehene S-Meter und noch weiter rechts die grossen Bandbereichs-/ Betriebsartentasten.

Unter diesen liegt der erstmals in der Geschichte der Grundig-Weltempfänger richtig gross ausgefallene Abstimmknopf. Von den zwei Ringen dient der äussere der Frequenzeinstellung, er ist magnetisch gerastet, die Frequenzschrittimpulse werden über Optokoppler erfasst und digital an die Steuerelektronik des Empfängers weitergegeben. Der innere Ring dient zur manuellen Einstellung des Preselektors, mit diesem bewährten schaltungstechnischen Kunstgriff erhält der Satellit 600 ein wesentlich besseres Gro&sylig;signalverhalten als sein Vorgänger. Eine Taste in der Mitte des Abstimmknopfes schaltet den Preselektor vom manuellen auf den Automatikbetrieb um, in dem der Empfänger den Mechanismus motorgetrieben bewegt und auf Signalmaximum abstimmt. Unterhalb von S-Meter und Frequenzdisplay sind gruppenweise die Drucktasten zur Frequenz- und Zeiteingabe und für die Speicherverwaltung angeordnet.

Zuunterst sind die restlichen Bedienelemente in einer Reihe angeordnet, neben dem Netzschalter, der Kopfhörerbuche im üblichen 6,3 mm Klinkensteckerformat die Schalter für den Hochtonlautsprecher, die Skalenbeleuchtung und den Störbegrenzer, daneben der Lautstärke- und die beiden Klangregler. Es folgt der dreistufige Bandbreitenumschalter, der RF-Gain-Regler zur automatischen oder manuellen EinStellung der Hochfrequenzverstärkung und der Einseitenbandschalter und BFO-Regler, der die CW-Tonhöhe durch Verschieben des zum SSB-Empfang im Gerät generierten Ersatzträgers verändert.

Hochfrequenzmässig erfolgt die PLL-Frequenzaufbereitung durch einen Mikroprozessor kontrolliert, digital, die Frequenz kann über eine Zehnertastatur oder mit dem Abstimmknopf mit elektronischem Schwungradeffekt und somit bei schneller Drehung grösseren Schrittweiten eingegeben oder - allerdings nur im entsprechenden Bandbereich - aus einem von 32 Kurzwellen- Speicherplätzen abgerufen werden.

Manuell oder automatisch wird ein Variometer-Preselektor auf Durchlass der gewünschten Frequenz eingestellt, beim Automatikbetrieb fährt ein Motor über eine Antriebsschnur den Preselektor in die vorprogrammiert Stellung, wie von Geisterhand bewegt sich dabei begleitet von einem leisen Sirren der Zeiger auf der Preselektorskala an die richtige Stelle. Im LW und MW-Bereich trifft die Automatik das Mximum zuverlässig, auf der Kurzwelle kann das Signal durch minimes Nachstellen des Preselektors von Hand oft noch maximiert werden. Im ersten Mischer wird auf die erste ZF von 54,5 MHZ umgesetzt, dank der hochliegenden ZF und dem Preselektor ist der Satellit 600 übersteuerungsfest und resistent gegenüber Intermodulationen, die zum Auftreten von Geisterstationen führen. Nach einem zweistufigen Quartzfilter wird im nächsten Mischer die zweite Zwischenfrequenz von 460 kHz generiert, danach werden die zwei verschieden breiten ZF-Filter in den Signalweg geschaltet. Auch der Satellit 600 verfügt hochfrequenzmässig nur über zwei Bandbreiten, in Stellung schmal wird der NF-Frequenzgang zusätzlich beschnitten, im Stellung breit eliminiert ein 5 kHz-NF-Filter das lästige Pfeifen, das beim Empfang von zwei im 5 kHz-Raster auseinanderliegenden Kurzwellenstationen auftritt. In Stellung superweit wird das gleiche nicht eben steilflankige ZF-Filter eingesetzt, der NF-Frequenzgang wird hier zudem nicht beschnitten, diese Stellung eignet sich zum Empfang ungestörter starker Kurzwellensender und lokaler Mittelwellenstationen. Zum SSB-Empfang wird ein Hilfsträger von 459 resp. 461 kHz zugemischt. Nach der Demodulation wird das Signal der mit 10 W Sinus / 15 W Musikleistung traditionell grosszügig dimensionierten NF-Stufe übergeben, das Doppellautsprechersystem trägt das seine dazu bei, den Empfang starker Stationen mit dem Grundig Satellit 600 fast zum Ohrenschmaus werden zu lassen. Die integrierte Quartzuhr zeigt nicht nur die aktuelle Zeit und das Datum an, sondern ermöglicht mit Timerfunktion und einem Steuerkabel auch nicht überwachte timerkontrollierte Tonbandaufnahmen zu nachtschlafener Zeit.

Empfangmässig kann der Grundig Satellit 600 im vorderen Mittelfeld mit Stationsempfängern im gleichen Preissegment mithalten, wegen der Ausmasse erscheint er als Reiseempfänger ungeeignet. Internationale Kurzwellendienste lassen sich in guter Qualität aufnehmen. Zum DX kann nur das schmale ZF-Filter eingesetzt werden, damit und mit der BFO-SSB-Empfangslösung lässt sich der Satellit 600 nur beschränkt für den Amateurfunk- und Funkdienstempfang empfehlen. Für den Programmhörer und zum Einstieg ins schwierigere DX ist der letzte grosse Grundig als Gebrauchtgerät sicher eine gute Option. Ein Verdienst dieses Empfängers ist es, aufzuzeigen, dass auch der Kurzwellenempfang bei einigermassen ungestörter Empfangssituation einmal zum (Hör-) Genuss werden kann.

Ähnlich wie der Satellit 3400 hat auch der 600 seine Stärken im UKW-Bereich und verwöhnt dort mit sehr gutem Klang, wenn auch die Abstimmschritte und Empfindlichkeit des Vorgängers nicht ganz erreicht werden.

Technisches Prinzip

Bestückung

Das Gerät ist halbleiterbestückt.

Technische Unterlagen

Entwicklung

Weitere Informationen

de/satellit_600.1547533755.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/01/15 07:29 von mb