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Blaupunkt Supernova
Hergestellt von Blaupunkt, Hildesheim, Chassis 7.658.880.
Mit dem Blaupunkt Supernova war die Hildesheimer Firma Blaupunkt mit einem veritablen Weltempfänger in einem Empfängersegment präsent, den in Deutschland die Geräte von Grundig, Nordmende, Schaub-ITT und zusehends auch die Japaner dominierten.
Beim Blaupunkt Supernova handelt es sich um einen Koffer - Einfachsuper mit eingebautem Netzteil, UKW und sechs über einen Trommeltuner geschalteten gespreizten Kurzwellenbändern.
Technische Daten
- Frequenzbereich: UKW, LW, MW, 7 x KW (1,6-4,6 / 4,6-6,3 / 6,2-8,5 / 8,4-11,6 / 11,5-15,9 / 15,8 - 21,8 / 21,7-30 MHz)
- Frequenzanzeige: Analogskala, ca. 25 kHz
- Frequenzspeicher: drei UKW-Presets
- Signalbearbeitung: KW-Feintuning
- Ausstattung: AFC (UKW)
Stromversorgung
- Netzbetrieb: 110, 220 V
- Akku / Batteriebetrieb: 6 x 1,5 V (UM-1)
Dimensionen
- 335 x 214 x 104 mm, Gewicht 4,5 kg
Zubehör
Bedienung
Der Blaupunkt Supernova ist ein Kofferempfänger, er bringt mit seinen 33,5 x 21,4 x 10,4 cm (bxhxt) ohne Batterien 4,5 kg auf die Waage. Ein Netzteil, schaltbar von 110 auf 220 V und ein Batteriefach, das 6 Monozellen aufnehmen kann, ist eingebaut. Die zweiteilige Telekopantenne ist an der Oberseite des Gerätes neben dem ausklappbaren Tragegriff lokalisert.
Auf der Frontplatte findet sich rechts unten der IO / Hauptschalter. Darüber liegen die Drucktasten der verschiedenen Bandbereiche, die Drucktasten arbeiten bei meinem Gerät recht zuverlässig. Mit der Taste MB (Marineband) wird der Grenzwellenbereich von 1,6 - 4,6 MHz gewählt, mit der Taste K wird der Trommeltuner aktiv. Welcher der sechs Bereiche aktiv ist, gibt eine kleine Zahl in einem Skalenfenster an, die Bereiche werden mit dem Trommeltuner, betätigt durch einen kräftigen Drehschalter an der rechten Geräteschmalseite, gewählt. Ähnlich wie bei den meisten Empfängern in den Siebzigerjahren findet sich ein recht breiter Skalenzeiger. Eine Logskala fehlt, mit kleinen verschiebbaren Plastikmarken können Lieblingsstationen markiert werden.
Den grössten Teil der Frontplatte nehmen die Frequenzskalen mit oben den sechs Kurzwellen- Frequenzbereichen und unten den Skalen für UKW (mit Frequenz- und Kanalrasterangabe), Grenzwellenbereich, Mittel- und Langwellenbereich ein, dazwischen liegt das ungeeichte Feldstärkemessgerät.
Unter den Frequenzskalen finden sich die separat ausgeführten Bass- und Höhentonregler, und die Abstimmknöpfe für die Kurzwellen- und LMU-Bereiche.
Links neben den Frequenzskalen befindet sich der Lautsprechergrill und darunter der Lautstärkeregler, hereingedrückt schaltet er bei Batteriebetrieb die Skalenbeleuchtung ein und das Messinstrument auf Batteriespannungskontrolle um. Zur Rechten findet sich ein kleines Drucktastenaggregat. Der erste Knopf schaltet auf den normalen UKW-Tuner, durch Drehen lässt sich die automatische Frequenzkontrolle AFC einschalten. Auf den Tasten U2 - U4 lassen sich drei UKW-Stationen ablegen, auf Mehrgangwendelpotis lässt sich die Frequenz einstellen, eine rudimentäre Frequenzskala gibt über die ungefähre Frequenz Auskunft.
Im praktischen Betrieb ist die Bedienung des Blaupunkt Supernova unproblematisch. Mit dem IO-Druckschalter rechts unten wird das Gerät eingeschaltet und mit der entsprechenden Drucktaste der entsprechende Bandbereich gewählt. Auf Stellung K ist der Trommeltuner aktiv. Mit dem Drehschalter an der rechten Geräteschmalsseite wird das entsprechende Kurzwellensegment gewählt. Im Bereich 1 wird zwischen den Marken 6 und 6.2 MHZ etwas links der Mitte abgestimmt, die starke deutschsprachige Station an dieser Stelle entspricht der Deutschen Welle auf 6075 kHz. Wenn die Station einmal gefunden ist, kann mit der Kurzwellenlupe noch auf optimale Verständlichkeit feinabgestimmt werden.
Ein Pluspunkt ist, dass der Blaupunkt Supernova ohne Bereichslücken alle Frequenzen vom unteren Mittelwellenbereich bis 30 MHz ab. Allerdings sind in den Kurzwellen- Bereichsskalen die Kurzwellenrundfunkbänder nicht wie bei anderen Geräten gespreizt, die analogen kleinen Reiseempfänger decken ebenfalls jeweils auf der Skalenlänge nur ein Kurzwellenrundfunkband ab. Beim Grundig Satellit 3000/3400 findet sich eine Kombination der Konzepte indem die Skala von der Deckung eines Kurzwellensegmnents auf ein einzelnes Rundfunkband umgeschaltet werden kann.
Die Abstimmung in einem Rundfunkband um eine gesuchte Frequenz aufzufinden, ist beim Blaupunkt Supernova relativ schwierig resp. nur möglich, wenn man die Bandbelegung in den Rundfunkbändern einigermassen im Kopf hat. Dafür deckt das Gerät auch die Ausserbandfrequenzen an den oberen und unteren Enden der Kurzwellenbänder und auch die Tropenbandfrequenzen ab. Die Trennschärfe ist nicht überragend, mit der Kurzwellenlupe kann aber eine einigermassen hörbare Station noch hörbar gemacht werden.
Zusammenfassend kann der Blaupunkt Supernova als Sammlerstück und Exot aus der deutschen Radioproduktion ohne grosse Probleme den Empfang der europäischen Auslandssender ermöglichen. Wer einen Kommunikationsempfänger für die Jagd nach schwachen Stationen aus entlegenen Gegenden sucht oder sogar Funkamateure und Funkdienste in CW oder RTTY decodieren will, sollte sich nach einem Gerät mit digitaler Frequenzanzeige und einer hochwertigen Filterauswahl umschauen.
Ein technisch sehr ähnliches Gerät wurde auch von Siemens als Turnier Electronic RK 16 vertrieben.
Technisches Prinzip
Einfachsuper, Analogtechnik, sieben Kurzwellenbereiche mit „Frequenzlupe“, aber ohne geeichte Bandspreizskalen.
Bestückung
Das Gerät ist halbleiterbestückt.