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Teletron LWF 45
Langwellenempfänger LWF 45; hergestellt von Teletron-Pfitzner.
Der Langwellenempfänger LWF 45 von Teletron wurde für den Empfang von Facsimile-Aussendungen auf Langwelle entwickelt, damit wurden beispielsweise Wetterkarten übermittelt.
Technische Daten
- Frequenzbereich: LW (40 - 81 / 80 - 161 kHz)
- Frequenzanzeige: Analogskala
- Frequenzspeicher: 10 bequarzbare Kanäle
- Ausstattung: Oszilloskop
- Empfindlichkeit: A1 < 2μV/20dB / Selektivität: ±0.2/0.4 kHz; ±0.425/0.85 kHz; ±0.75/1.5 kHz; ±1.25/2.5 kHz (-6/-60 dB)
Stromversorgung
- Netzbetrieb: 220 V ± 10%
Dimensionen
- 266 x 482 x 326 mm, Gewicht 23 kg (inkl. Gehäuse)
Zubehör
- Druckkartenverlängerer, eine Verlängerung zum Betrieb gedruckter Schaltungen ausserhalb des Geräts für Reparaturzwecke, durch zwei Rändelschrauben auf dem HF-Teil befestigt
Bedienung
Der Langwellenempfänger Teletron LWF 45 ist in ein stabiles Metallgehäuse eingebaut, im Inneren sind die Module sorgfältig gegeneinander abgeschirmt. Diese sind Frontplatte (4522) mit Oszillographenteil (4516 OGB), die HF-Stufe (4501 HF) und die stabilisierte Stromversorgung (4514 STAB)
Empfangsarten sind Morsetelegraphie A1, Funkfernschreiben F1 resp. FSK (frequency shift keying) und die Faksimileübertragungsmodi F4 und Datenübertragungsmodus F9. Im Langwellenbereich lagen beim F1-Verkehr die üblichen Hubwerte zwischen den beiden Zuständen Mark & Space zwischen ± 25 - 150 Hz. Im Faksimilemodus F4 wird mit einem Hub von ± 150 Hz gearbeitet, die Abweichung von der Mittelfrequenz codiert für die Graustufen zwischen Schwarz und Weiss resp. bei der Übertragung von Strichzeichnungen wie Wetterkarten nur die Werte Schwarz und Weiss. Im Modus F6 werden vier Signale mit 100 - 100 - 100 - 100 Hz Abstand übertragen, damit können gleichzeitig zwei Fernschreibkanäle A und B übermittelt werden. Der Datenübertragungsmodus F9 arbeitet als FSK-Verfahren mit einer hohen Baudrate von bis zu 3600 Baud.
Mit dem Netzschalter unten rechts auf der Frontplatte gleich neben den Sicherungen wird das Gerät eingeschaltet. Zunächst wählt man die Betriebsart A1 und das weite ZF-Filter von ± 1250 Hz. Der Schalter unter den zehn Quarz-Steckplätzen wird in Position „Abst.frei“ gebracht, mit dem Bereichsschalter der entsprechende Frequenzbereich eingestellt und dann kann man mit der Senderwahl die gewünschte Frequenz einstellen. Der Regler HUB bleibt auf 600 Hz und der Regler DISKR in Nullposition.
Die Oszilloskopanzeige wird in Position ABSTimmen gebracht und ein Sender (resp. Messendersignal) gesucht, Langwellen-Fernschreibaussendungen sind heute selten. Für einen brauchbaren Empfang wird mit dem Regler HF-VERSTärkung der Pegel so eingeregelt, dass das linke Instrument HF-PEGEL bis in den Bereich der roten Markierung ausschlägt.
Mit den Reglern Helligkeit und Bildschärfe oberhalb des Oszilloskopschirms wird auf eine helle und klare Darstellung der Linie auf dem Abstimmoszilloskop eingestellt, für eine CW-Aussendung ergibt sich auf dem Bildschirm ein Strich.
Fernschreib- resp. FSK-Aussendungen führen zur Anzeige von zwei Strichen. Die Frequenzabstimmung wird so eingestellt, dass der Zeiger des rechten Instruments FREQ.KONTROLLE um die O-Marke in der Mitte pendelt, das Signal wird im Kopfhörer oder 600 Ohm-Lautsprecher hörbar. Das FSK-Signal besteht aus zwei Zuständen mit unterschiedlichen Frequenzen, „Mark“ und „Space“, die sich durch eine gewisse Frequenzdifferenz unterscheiden, die als HUB bezeichnet wird. Mit dem Regler HUB wird nun so eingestellt, dass die beiden Leuchtstriche auf dem Schirm auf den äusseren Strichmarken der Anzeige zu stehen kommen.
Der Empfänger kann mit Quarzen im Festfrequenzbetrieb betrieben werden, wenn man für die teils exotischen Frequenzen über einen entsprechenden Quarz verfügt (bei den professionellen Anwendern war die Beschaffung der Quarze kein Problem). Wenn man mit freilaufender Abstimmung eine Station gefunden hat und sich bei Umschaltung auf den Quarz die Frequenz etwas verschiebt, kann diese Differenz mit dem Regler DISKR im Sinne eines Fine Tuning-Reglers ausgeglichen werden.
Klassisch wurde nun bei optimaler Einstellung des Signals bei Empfang eines Funkfernschreibsignals der angeschlossene Fernschreiber angeschaltet und begann zu rattern. Da beim Langwellenfernschreiben nicht definiert war, ob „Mark“ nun der höheren oder tieferen Frequenz des Paars entspricht, kann man die Phasenlage mit dem Schalter unter dem HUB-Regler umkehren.
Beim Wetterkarten / Faksimileempfang wird der Wetterkartenschreiber angeschlossen, in Stellung OSC des Oszilloskopschalters werden die Durchlaufimpulse des Wetterfax-Signals angezeigt und mit dem KLARZEICHNER kann die Breite der Darstellung der Wetterkarte eingestellt werden.
Technisches Prinzip
Einfachsuperhet mit einer ZF von 30 kHz, FSK-Decoder mit variablem HUB / Shift.
Bestückung
Das Gerät ist halbleiterbestückt.
Technische Unterlagen
* Das technische Handbuch ist u.a. bei radiomuseum.org verfügbar.



